Rauber, Seehofer und die Bulgaren
Mein Beitrag zu den Wahlen n Bayern:
Rauber,
Seehofer und die Bulgaren
Eine Gruppe Bulgaren fuhr nach Bayern, um sich am Wohlstand des reichsten
Bundeslandes zu beteiligen. Innerhalb weniger Tage hatten die Bulgaren ein paar
krumme Geschäfte gemacht, ein paar anständige, bayerische Menschen über den
Tisch gezogen und ein wenig geklaut. Die bayerische Polizei war aber hinter
ihnen her und an einem ganz frühen Morgen, noch bevor sich die Nacht
verabschiedete und ihren Platz dem Tag räumte, hörte man vor der Zimmertür in
der Pension, wo sie alle in einem Zimmer übernachteten, laute männliche
Stimmen:
„POLIZEI! Sofort aufmachen!"
Die Männer standen schnell auf, versuchten zügig alles zu verstecken, was
es zu verstecken gab, machten das Licht wieder aus und legten sich wieder hin.
Vor der Pension „Im bayerischen Wald“ herrschte aber weiterhin ein hoher
Wellengang.
„POLIZEI! Machen Sie sofort auf oder wir brechen die Tür auf!", schrie
der Einsatzleiter Herr Rauber mit rauer, kompromissloser Stimme. Rund um ihn
waren 8 schwerbewaffnete Polizisten, die Masken trugen und auf seinen Befehlen
hörten. Das waren gut gebaute Männer, die keinen Spaß verstanden und schnell
und kompromisslos handeln konnten.
Im Zimmer der Bulgaren war es für einige Sekunden still.
„SCHLAAAAFEEN!", rief dann der Gruppenführer der Bulgaren mit sanfter,
liebevoller Stimme von seinem Bett entgegen.
Rauber gab den ihn begleitenden Polizisten ein Zeichen zu warten. Gott hat
eben die Welt so erschaffen, dass jeder seine Aufgabe zu erledigen hatte: Die Sonne war mit der Dämmerung beschäftigt. Die
Vögel fingen an, zu zwitschern und er musste die Entscheidung treffen, ob das
Sonderkommando das Zimmer der Bulgaren stürmen sollte. Rauber wollte aber
nichts überstürzen. Er war nicht nur ein erfahrener Polizist, sondern seit 20
Jahren ein aktives Mitglied der CSU und Vorsitzender des Landeskreises in
Oberbayern. Als solcher pflegte er einen aktiven Kontakt zu der Parteiführung und
entschied sich, Seehofer anzurufen.
Horst lag noch im Bett, schlief aber nicht. Er trug einen Seiden-Pyjama mit Leopardenmuster. Seine Frau hat ihm ihn zur Wahl als
Bundesinnenminister geschenkt. Er hörte sich aufmerksam die Schilderung vom
Polizeioberrat Rauber und sagte mit
lauter Stimme:
„Rauber! Spinnen Sie! Bulgaren sind keine Asyltouristen! Sie sind unsere EU
Brüder und im schlimmsten Fall Sozialtouristen und stellen keine große Gefahr
für unser schönes Bergvolk dar!“
Horst war nicht einfach aus der Ruhe zu bringen, aber vor den
bevorstehenden Wahlen in Bayern war er zunehmend nervös. Viele langjährige Mitglieder
verließen die CSU wegen seiner Politik gegenüber Asylanten und wegen seiner
Haltung gegenüber Angela und er dachte intensiv darüber nach, wie er diese
Entwicklung verhindern konnte. Er sammelte schnell seine Gedanken und brüllte
mit einer Stimme voller Autorität:
„Grüss Gott, Rauber, Sie sind Kreisvorsitzender unserer Partei oder?
Behalten Sie im Hinterkopf immer wofür CSU steht! Wir sind christlich! Wir sind
sozial! Wir sind eine Union! Die Lehre von Jesus ist unser Grundgesetz, Rauber!
Erinnern Sie sich an die zehn Gebote: Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst!
Hör zu, Rauber! Lass die Bulgaren ausschlafen, schick Deine Leute zu der
nächsten Bäckerei, um frische Semmel und Leberkäse zu kaufen und sie sollten
auf keinen Fall vergessen, frisch gebrühten Kaffee zu bringen. Dann lässt du
sie und die Bulgaren in Ruhe frühstücken. Erst danach darfst du die Personalien
überprüfen und schauen, ob alles in Ordnung ist. Ist es klar, Rauber?“
„Genau so wollte ich es auch machen, sehr geehrter Herr Seehofer, aber es
ist immer gut, Ihre Zustimmung davor zu haben!“, sagte der Oberpolizeirat zum Schluss.
„Gut gedacht Rauber-guut gedaaacht!“, gähnte Seehofer.
Bevor er auflegte, brüllte er noch
einmal ins Telefon:
„Und nächstes Mal, Rauber bitte Söder bei solchen Fragen anrufen- bin jetzt
Innenminister-nicht vergessen, Rauber-ich kümmere mich um die globalen Fragen
der Bundesrepublik. Söder ist für die lokalen Probleme unseres schönen
Bundeslandes zuständig!“
Dann machte Horst sein Kissen zu Recht und legte zwei Gurkenscheiben auf
seine Augen, um sich auf die Herausforderungen des neuen Tages vorzubereiten.
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