Posts

Es werden Posts vom April, 2015 angezeigt.

Der Zürcher Pavarotti

Der Zürcher Pavarotti Es gab einen Mann in Zürich, der wie Luciano Pavarotti aussah und auch Opern sang. Der Unterschied zwischen ihm und dem verstorbenen italienischen Tenor bestand darin, dass dieser Mann immer nachts an öffentlichen Plätzen in Zürich sang. Zweitens sang er immer von seinem Auto aus. Drittens verlangte er dafür kein Geld. Es gab aber ein paar Ähnlichkeiten: Er hatte auch einen gepflegten, schwarzen Vollbart. Er trug auch meistens feine Hemden und Anzüge. Der Zürcher Pavarotti fuhr einen neuen Mittelklassewagen. Ich hörte ihm oft zu und fragte mich, was diesen über 50 Jahre alten Herrn dazu brachte, nachts sein Operntalent zur Schau zu stellen. War das sein Wunsch nach Anerkennung? War das seine Einsamkeit oder hatte er einfach Lust zu singen und Menschen zu unterhalten? Oder war es vielleicht eine Mischung aus all diesen Gründen? Ich nahm mir vor, ihm nächstes Mal, wenn ich ihm zuhörte, ein Zeichen der Anerkennung zu geben und ihm dadurch Aufmerksamkeit zu

Der erotische Traum meines Vaters

Der erotische Traum meines Vaters Mein Vater war ein gebildeter Mann. Er hatte viele Länder bereist, viel erlebt und seine Denkweise war durch Rücksicht und Verständnis geprägt. Eine Ausnahme war die Tatsache, dass ich schon längst die 35 überschritten hatte und noch nicht verheiratet war. Er wünschte sich Enkelkinder. Er wünschte sich, dass sein einziger Sohn eine Familie gründete. Das bezeichnete man in Bulgarien als die Zutat, die dem Leben Sinn verlieh. Einmal, als ich in Bulgarien war, sagte er zu mir: „Weißt du was? Du bist mir im Traum erschienen. Ich habe deutlich gesehen, wie Du Sex mit einem schwarzen Jungen hattest..“ „Ups, Papa warum projizierst Du Deine Phantasien auf mich?“, antwortete ich. Ich wusste, dass er und meine Mutter heimlich voller Angst darüber nachdachten, dass ich vielleicht schwul war. Ich hatte sogar festgestellt, dass mein Vater heimlich meinen Briefaustausch mit einem engen Freund las, der homosexuell war. Die Woche danach war ich wied