Arbeitsbeschaffungsmöglichkeiten in Bulgarien
Arbeitsbeschaffungsmöglichkeiten
in Bulgarien
Die Diskussion, wie man zusätzliche Arbeitsplätze in
Bulgarien schaffen könnte, beschäftigte die Politiker des Landes.
Schließlich wollte die Regierung den Anforderungen
der EU gerecht werden, um weiterhin an Förderprogrammen teilhaben zu können.
Zu dieser Zeit fiel Damian beim zweiten Staatsexamen
in Jura an der Freien Universität Berlin durch. Wenn man zwei
Mal beim Staatsexamen in Jura durchgefallen war, durfte man nach geltendem
Recht in Deutschland kein Jurist mehr werden. Konstantin, Damians engster
Freund und Studienkollege, konnte diese harte Prüfung auch nicht schaffen und
zog nach Österreich um, um diese Regelung umgehen zu können.
Damian entschied sich nach Bulgarien zurückzukehren.
Er war schon viel zu lang unterwegs gewesen und hatte Heimweh.
Als er nach Sofia zurückkam, lebte er bei seinen
Eltern und konnte wenig mit dem Berufsleben anfangen.
Die Jahre vergingen schnell.
Als er 40 Jahre alt wurde, hatte seine Mutter ihn
unter Druck gesetzt, einen Job zu finden.
"Du musst irgendeinen Job finden, mein Sohn! Du
bist kräftig und gesund. Ich bin mir sicher, dass Du eine Arbeit finden kannst.
Bald werden ich und Dein Vater in die Rente gehen und dann können wir mit unseren
kleinen Renten Deinen Unterhalt nicht mehr sichern", erklärte sie ihm die
Lage.
Damian bewarb sich quer für offene Stellen und wurde
zum Vorstellungsgespräch beim Sofioter Zoo eingeladen.
"Sie sind gut gebaut und ich würde Ihnen einen
Vertrag anbieten!", sagte der Zoodirektor nach einem kurzen
Vorstellungsgespräch freundlich zu ihm.
"Voraussetzung dafür ist: Sie unterschreiben,
dass Sie niemandem davon erzählen, was Sie hier tun müssen!", fügte er
vertrauensvoll hinzu.
"Ich brauche einen Job und bin bereit, das zu
unterschreiben!", antwortete Damian, ohne viel nachzudenken.
Als er unter dem Arbeitsvertrag seine Unterschrift
setzte, kam ihm aber folgender Gedanke in seinen Kopf:
"Hoffentlich werde ich hier nicht eingesetzt,
um die Fortpflanzung von Gorillas zu fördern."
Er übergab dem Vertrag dem Zoodirektor und fragte
ihn:
"Was wäre dann meine Aufgabe?"
"Sehen Sie, unser Gorilla ist gestorben...",
sagte der Zoodirektor und und im Bauch von Damian rumorte es.
"Bitte nicht!!!!!", dachte er, als er mit
Erleichterung die Fortsetzung der Erklärung des Zoodirektors anhörte.
"Unser einziger Gorilla ist wie gesagt
gestorben. Hier liegt ein Kostüm. Ihre Aufgabe wird sein, sich dieses Kostüm
anzuziehen und 8 Stunden am Tag Gorilla zu spielen und die Zoobesucher zu
unterhalten."
Damian nahm den Job dankbar an.
Gorilla zu sein machte ihm zunehmend Spaß. Er mochte
es im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und erinnerte sich oft während der
Arbeit an seine Kinderzeit, als er mit anderen Kindern
verschiedene Tiere nachgemacht hatte..
An einem sonnigen Tag schwang er so stark mit den
Lianen hin und her, dass er den Zaun seines Käfigs übersprang und im
benachbarten Käfig des Löwen landete.
Der Löwe sprang auf ihn zu und legt seine Pfote auf
seine Brust.
"Hilfeeee!", schrie Damian zum Tode
erschrocken. Er dachte, dass seine Zeit auf der Erde zu Ende war.
Umso größer war seine Überraschung, als er den Löwen
sagen hörte:
"Schnauze, Du Arsch! Sonst werden wir beide
gefeuert!"
In der Stimme des Löwen erkannte Damian die Stimme
von Konstantin, seinem Freund und Kommilitonen aus der Jura-Zeit in Berlin.
"Konstantin, bist Du das, alter Löwe?",
flüsterte Damian voller Aufregung.
"Damian – was für ein Zufall, Du
Schimpanse!"
"Bin ein Gorilla und kein Schimpanse!",
sagte Damian.
"Ich dachte, Du wärest bereits ein angesehener
Rechtsanwalt in Wien...", fügte er hinzu.
"Besser ein Löwe im Sofioter Zoo als eine
Rechtsanwaltsmaus in Wien!“, sagte Konstantin und umarmte ihn heftig.
An diesem sonnigen Nachmittag kuschelten der Löwe
und der Gorilla unter dem heftigen Applaus der Zoobesucher.
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