Ich hatte Corona Virus

 

Ich hatte Corona Virus
 
Ich habe gerade die Corona Virus Infektion hinter mir und möchte meine wichtigsten Erkenntnisse mit Euch teilen.
 
1. Wie fühlte sich Corona an?
 
Die Aussage: Grippe kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage, kann in meinem Fall auch auf die Corona Erkrankung übertragen werden. Allerdings kam eine starke Müdigkeit während der ersten drei Tage, die auch länger blieb. Weder ich noch meine Freundin, die auch positiv getestet wurde, hatten Fieber, Schnupfen oder Husten, aber ein starkes Gefühl der Schwäche und Erschöpfung. Die letzten drei Tage waren eher mit einem starken Verlust der Geruchs- und Geschmacksfähigkeit verbunden. 
 
2. Der Stressfaktor
 
Stress hat bekannterweise eine negative Wirkung auf das Immunsystem und in dem Corona Fall ist das extrem. Es geht dabei nicht nur um die schrecklichen Nachrichten, mit denen man seit Monaten täglich konfrontiert wird, sondern vor allem mit der Todesangst. Eine Freundin von uns ist Virologin und hat uns netterweise durch die Quarantäne begleitet.
„Bei Atemnot musst du dich sofort bei mir melden“, sagte sie zu meiner Freundin.
Was denkt Ihr war ihre Reaktion darauf?
Noch in derselben Nacht wachte meine Freundin auf und meinte, sie hätte Atemnot.
Das stimmte Gott sei Dank nicht, aber brachte mich auf den Gedanken, wie viel Menschen so durch Einbildung und Ängste wahrscheinlich diesen enormen Stress nicht überleben konnten.
 
3. Gesundheitsamt
 
In Deutschland gelten 10 Tage Quarantäne, wobei 48 Stunden vor den ersten Symptomen gezählt wurden.
Die Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes meldete sich, stellte ihre Fragen zu Kontaktpersonen, notierte alles fleißig und ordnete die Quarantäne Frist an.
„Was würden Sie uns empfehlen?“, fragte ich die Dame.
„Isolation, Desinfektion, und Abstand“, war ihre Antwort.
Ihre drei Ratschläge ließen sich in meinem Leben mit Frau und Kind in einer Zwei-Zimmer-Wohnung sehr bedingt anwenden.
Der Brief vom Gesundheitsamt kam an, nachdem ich bereits alles überstanden habe.
Am schwierigsten empfand ich die Quarantäne für unser 4 Jahre altes Kind. Obwohl es zweimal negativ getestet wurde, musste es am längsten zuhause bleiben und auf Spielen mit Freunden im freien verzichten. Gott sei Dank passen sich Kind schneller als Erwachsene an. So spielten wir Fußball und Basketball, bauten Stadien und Türme mit Küchenstühlen auf und sprangen oft ins Meer, das von einer Matratze dargestellt wurde .
 
4. Die Kur
 
Als es mir schlecht ging, schaute ich im Internet nach, was da empfohlen wurde. Zu meiner Überraschung waren die Tipps eher darauf ausgerichtet, wie man seine/ihre Langweile zuhause vertreiben konnte. Steuererklärung machen, das Haus saubermachen, Bücherlesen und Filme schauen gehörten dazu. Wenn man sich beschissen fühlt, kann man im besten Fall über solche Ratschläge lachen. Als griffen wir zu bewährten Grippebekämpfungsmethoden: Wir nahmen, Echinacea Tropfen, Vitamin C + Zink Tabletten, tranken literweise Ingwer Tee mit Kurkuma und Pfeffer, gurgelten fleißig Kamillentee mit Backsoda, aßen Hühnersuppe, Nüsse, viel Obst und Gemüse, also Nahrung, die man relativ leicht verdauen kann und schliefen lang. Als es uns besser ging, veranstalteten wir auch Tanzabende mit fröhlicher Musik zur Steigerung der Vitalität und Stärkung des Immunsystems und damit sich unser Kind auspowern konnte, Die Fenster unserer Wohnung waren meistens auf, um frische Luft zu haben. Mit einfachen Yoga- und Meditationsübungen versuchte ich, meine Gedankengänge zu entschleunigen.
 
5. Die Umgebung
 
Freunde und Nachbarn ließen sich in drei Gruppen unterteilen:
 
5.1.Wahre Freunde, die sofort ihre Hilfe beim Einkauf angeboten haben und sich täglich über den Stand der Dinge bei uns informierten;
 
5.2 Gelegenheitsfreunde, die abgewartet haben, dass die Quarantäne vorbei ist, und dann ihre Hilfe angeboten haben;
 
5.3 Facebook- und Instagramfreunde, die bei ihren verbalen Wünschen für eine gute Besserung geblieben sind oder uns mit Likes und ohne Likes uns beschert haben. Manche dieser Menschen schicken immer noch Wünsche für gute Besserung, obwohl wir ihnen bereits geantwortet haben, dass wir wieder gesund sind.
 
Unser deutscher Nachbar vom zweiten Stock, ein Mann Ende 50, hat uns netterweise angeboten, unseren Briefkasten zu leeren. Als er die Briefe brachte und vor die Tür hinlegte, war ich dabei, die Tür ganz ein bisschen aufzumachen, um mich zu bedanken. Ich wohne seit 7 Jahren in diesem Haus, in dem auch viele Kids wohnen, aber noch nie habe ich jemanden gesehen, der mit so einem Tempo die Treppen nach unten genommen hat. Er lief buchstäblich um sein Leben. Er rannte so, als ob der Teufel gekommen wäre, um seine Seele zu nehmen. 
 
6. Fazit
 
Hätte ich eine öffentliche Lesung nicht gehabt, würde ich mich wahrscheinlich nie testen lassen und das lässt mich stark vermuten, dass unter uns viele sind, die bereits das auch ohne Test überlebt haben oder solche, die noch dabei sind.
Ich möchte die Gefahren nicht kleinmachen, sondern nur über meine persönliche Erfahrung berichten.
Gott sei dank hatte weder ich noch meine Freundin eine Vorerkrankung und unser Immunsystem war o.k.
 
Lasst Euch nicht von Negativität und Angst unterkriegen!
Meine Mutter erzählte mir, dass gestern in Bulgarien einen von Korona Verstorbenen 72 jährigen Mann im Leichenhaus zum Schreck der Sanitären in Bewegung kam. Ich musste bitter lachen und darüber nachdenken, wie viel Menschen vom Umgang mit dem Virus lebendig begraben wurden.

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