Professor Silbermanns Definition von Globalisierung


Professor Silbermanns Definition von Globalisierung

Nedjalko Silbermann wanderte vor 25 Jahren von Sofia nach New York aus. Es schlug eine wissenschaftliche Laufbahn ein, die ihm auch gut gelang. Seinen Bachelor machte er in Yale, seinen Master in Harvard, PhD, Postdoc und die Professur an der Columbia University in New York. Dort unterrichtet er seit 7 Jahren Geschichte.

Für ihn war es zu einem kleinen Ritual geworden, am ersten Tag des Semesterbeginns seinen Studierenden aus der ganzen Welt seine Lieblingsfrage zu stellen.
Sie lautete:
 „Was ist eigentlich die Globalisierung?“
Der Saal war voll. Die Herbstsonne schickte ihre goldenen Strahlen durch die großen Fenster der Fakultät in der Nähe vom Hudson River. Für einige Sekunden war es still im Raum.
„Was versteht Ihr unter Globalisierung?“, wiederholte Professor Silbermann seine Lieblingsfrage.
Ein chinesischer Student mit weißem Hemd und kurzen, ordentlich gekämmten Haaren ergriff das Wort:
„Globalisierung ist, wenn Juden bulgarischer Abstammung chinesischen Studenten an nordamerikanischen Universitäten Geschichte beibringen wollen.“

Silbermann musste schmunzeln. Treffender konnte eine Antwort nicht ausfallen.

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