Ein Bulgare auf Geschäftsreise nach Japan



Ein Bulgare auf Geschäftsreise nach Japan

Herr Ivanov war Ingenieur von Beruf. Seine Firma hatte neue Maschinen aus Japan gekauft und schickte ihn zu einem Workshop nach Tokio. Herr Ivanov war sehr aufgeregt, als er in Japan ankam. Es war seine erste Geschäftsreise ins Ausland. Er hatte sich gründlich darauf vorbereitet und Englisch gelernt sowie viel über die Kultur und die Geschichte von Japan gelesen. 

Die Japaner schickten einen Fahrer, der ihn vom Flughafen abholte, zu seinem Hotel brachte und sofort zum Workshop transportierte. Da waren ungefähr 150 Leute aus aller Herren Länder. Herr Ivanov spürte den Jetlag im Kopf und im Körper stark. Er fühlte sich wie im Film. Nicht die Müdigkeit war aber seine erste Sorge. Zum Mittagessen hatten die Japaner eine spezielle Nudelsuppe serviert, die den Magen von Herrn Ivanov ganz schön stark durcheinander brachte. Mitten im Workshop spürte er, wie eine Welle in seinem Magen nach unten ging und musste sie mit seiner ganzen Kraft unterdrücken und auf die Toilette rennen. 

Es war nicht schwierig, die Toiletten ausfindig zu machen. Es war aber sehr kompliziert, mit der Toilette zurecht zu kommen. Die Toilettenschüssel war zu. Es gab einige Knöpfe nebendran. Herr Ivanov spürte die zweite Welle kommen. Er drückte verzweifelt auf die Knöpfe, aber die Toilettenschüssel blieb verschlossen. Er setzte sich auf die Schüssel und versuchte mit seiner ganzen Leibeskraft die Welle zu unterdrücken. Er runzelte seine Stirn und spannte seine Muskeln. Es gelang ihm, auch diese zweite Welle zu überwinden. Er schaute noch einmal auf die Knöpfe. Sein Ingenieurwissen verriet ihm, dass er durch sein chaotisches Verhalten höchstwahrscheinlich die Toilette blockiert hatte. Herrn Ivanov musste schnell eine Lösung finden. Er wusste, dass er eine dritte Welle nicht ohne Weiteres überstehen und sich in die Hosen machen würde. Er zog schnell seine Schuhe, Hosen und Unterhosen aus. Danach zog er eine seiner Socken aus und weitete sie mit beiden Händen aus. Dann kam die dritte Welle und Ivanov kackte erleichtert hinein. Als er fertig war, wollte er einen Mülleimer finden, wo er das Packet hineinschmeißen konnte. 

„Bestimmt ist auch der Mülleimer in diesem hochmodernen Land auch nur mit diesen verdammten Knöpfen zu betätigen!", dachte er laut und schaute sich um. Das Einzige, was sich anbot, war ein kleines Fenster. Er wollte die Socke nicht aus der Toilette heraustragen und entschied sich, sie durch das Fenster hinauszuwerfen. Als er das getan hatte, streckte er sich hoch, um zu schauen, wo sie heruntergekommen war. Entsetzt musste er feststellen, dass das Fenster nicht nach draußen führte, sondern im Nebenraum die Damentoilette war.

Wie jede bulgarische Socke hatte auch seine ein Loch und so waren alle Wände des Frauen-WCs mit seinem Kot beschmiert.

Herr Ivanov war schockiert. Er fühlte sich verpflichtet, das wieder gut zu machen. Schließlich wollte er das Image Bulgariens in Japan nicht ruinieren. Er rückte seine Krawatte zurecht und sah sich um. Er musste jemanden finden, der die Toilette saubermachen konnte. Es dauerte nicht lange bis er eine kleine, ältere Japanerin fand, die gerade den Flur abwischte. Er grüßte sie freundlich auf Englisch und sagte höflich:

„Entschuldigen Sie bitte! Ich komme aus Bulgarien und bin ein Gast Ihrer Firma. Ich möchte Sie bitten, mir zu helfen? Ich würde Ihnen 20 Dollar geben, wenn Sie die Damentoiletten saubermachen könnten!"

Die alte Dame ging mit ihm zur Damentoilette, ohne ein Wort zu sagen. Ein kurzer Schrei der Überraschung kam aus ihrem Mund, als Herr Ivanov ihr die Tür der Damentoilette aufmachte. Sie machte Herrn Ivanov ein Zeichen, dass er draußen auf sie warten sollte.  Nach zwei Minuten kam sie zurück. Sie schaute Ivanov mit einer Mischung aus Verwirrung und Achtung an  und machte ihm ein Gegenangebot:

„Sir, ich gebe Ihnen 50 Dollar, wenn Sie mir zeigen, wie Sie in Ihrem Land auf die Toilette gehen."

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